BerlinMan 2.9.2018 Mitteldistanz

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Von Olaf. Eine Mitteldistanz 4 Wochen nach der Langdistanz ist bestimmt vergleichbar mit einem 10km Lauf 2 Wochen nach dem Marathon. So in etwa stellte ich mir das vor, als ich mich im Frühjahr zum BerlinMan anmeldete. Der Langdistanztermin (Tallin) stand da schon fest und die 10km nach dem Marathon liefen immer gut. Nach Tallin hatte ich 3kg zugenommen, wenig trainiert, 2 Wettkämpfe am Wochenende vor dem BerlinMan und mich ausgeruht für die MD. Tatsächlich habe ich wahrscheinlich das ganze Jahr nicht so wenig trainiert wie diese Woche von Mo bis Sa. 3 Stunden bei 4 Trainingseinheiten. Donnerstag wollte ich ein Stunde laufen, es blieb bei 30min, den intensiven Teil hatte ich mir geschenkt, ich fühlte mich noch nicht ausgeruht.

Der BerlinMan findet alle 2 Jahre statt, ausgerichtet von den Weltraumjoggern. Ich hatte bisher 3x teilgenommen, 2008, 2010 und 2012. Die größte Mitteldistanz in der Umgebung. 2012 (mit Dietmar, Christian Kurrat und Daniel) waren es ca. 550 Finisher, 2018 hatte ich 810 Teilnehmer (nur einer aus Rangsdorf) in der Startliste gesehen, tatsächlich waren es dann so 570 Finisher. Wenige DSQ und DNF. Wahrscheinlich auch einige DNS, die allermeisten werden was anderes vorgehabt haben und hatten erst gar nicht die Startunterlagen abgeholt. Schwimmen im Wannsee, 4 Startgruppen, Start 8:00, 8:10, 8:15 und 8:20 (nur AK50, da war ich drin). Die Startgruppe war mit 172 Teilnehmern geplant, es waren dann 96 Finisher in der AK50, jedenfalls die AK mit den meisten Teilnehmern.

Startnummernausgabe am Samstag vor Ort, an der  Wettkampfbesprechung nahm ich nicht teil. 7:10 war ich in der Wechelzone, 8:20 war Start, ich hatte massig Zeit.  Neben mich stellte sich einer hin, der hatte einen IM Tallin Aufkleber am Rad. So kamen wir ins Gespräch. Ich erzählte vom kalten Wasser, er vom Starkregen kurz vor Ende des Radsplits und dass er weggerutscht ist. Den Starktregen hatte ich erst auf der Laufstrecke meinte ich. Irgendwann im weiteren Verlaufs des Gespräch merkte ich, dass das alles nicht so passt und ich fragte nach seiner Endzeit. 9:30, er war 2. in der AK (mit 4:40 auf dem Rad, 30 min schneller als ich). Ich erinnerte mich, hatte ihn gesehen beim RollDown der Hawaii Startplätze.  Das war dann wohl ein lokaler Regen, den hatte ich gar nicht mitbekommen.

Ende der Woche war ich der Meinung, dass ich den Wettkampf schnell machen wollte, sehr schnell. Selten dass ich das so für mich festlege, oft denke ich „Ich muss mich ja nicht so anstrengen“, wohl wissend dass es dann doch so ist. Sonntag früh war das auch noch so, nach dem Einschwimmen dachte ich kurz (aber nur ganz kurz) „Schwimmen mache ich locker“. Beim Einschwimmen gab es für mich eine weitere Überraschung, hatte ich den Wannsee als trüb mit 20cm (oder weniger) Sichttiefe in Erinnerung, waren es diesmal mindestens 2m, wahrscheinlich mehr. Klares Wasser, 20°C Wassertemperatur, Außentemperatur ca. 17°C, bedeckt. Stellenweise viele Pflanzen, die vom Boden hochwuchsen, aber nicht mehr im Schwimmbereich. 2,2km (GPS zeigte bei mir 1,9km an), Rundkurs, alles gut sichtbar.

Der Startbereich war ca. 20m breit, dann ging es ca. 600m geradeaus. Start aus dem „tiefen“ Wasser. So wie die anderen Male auch, jedenfalls hatte ich es so in Erinnerung, die Teilnehmer kamen nur zögerlich in Position. Ich war erst 5m hinten, dann war zum Start noch alles frei, ich schwamm nach vorne. Los ging es, ich dachte schon recht früh, dass ich es gut getroffen habe. Recht unbedrängt, kein Gefühl des zu schnellen Anschwimmens, geradewegs auf dem Weg zur ersten Wende. Die Bojen traf ich gut, nach der Hälfte in etwa traf ich auf die Schwimmer aus der Startgruppe vor meiner. Alle Startgruppen hatten unterschiedliche Farben der Badekappe. Zum Schluss war alles durcheinander, Grün aus meiner Startgruppe sah ich wenig.

Fertig, 50m durch Wasser gehen, breiter Sandstrand, gefühlt 100+ Stufen und noch ein paar 100m bis T1. Die Stufen ging ich wieder hoch, so wie schon 2012. Zügiger Wechsel, rauf aufs Rad. Ich hatte mir meine Zeiten aus 2012 für die 4 Rad Runden gemerkt, ich war gespannt wie es heute im Vergleich dazu sein würde. Schwimmen lief jedenfalls ziemlich gut. Ohne zu wissen wo ich war (Ich war 11ter in der AK) gab ich Vollgas auf dem Rad. Es war voll, wenige überholten mich. Die erste Runde war wie 2012, 35min, die nächsten ähnlich, insgesamt war ich fast 2 min schneller auf den Rad als 2012. Schöne Radstrecke, Havelchaussee und Kronprinzessinnenweg, auch einige 100m Kopfsteinpflaster, die gingen aber. 2012 hatte ich dort einige Gels verloren (Ich konnte zusehen wie die langsam aus der Tasche rausvibrierten, es aber nicht verhindern, ich wollte den Lenker nicht loslassen), diesmal war alles gut gesichert. Leichter Nieselregen für kurze Zeit, so 20°C max, jedenfalls ziemlich perfekt, auch fürs Laufen danach. 14te Radzeit in der AK, nach dem Rad war ich 10ter.

Laufen war 4 Runden, ich denke die Laufstrecke war etwas länger als 2012, da war noch eine extra Ausbuchtung, ca. 2x 100m an die ich mich nicht erinnern konnte. Laufen war 2 min langsamer als 2012, ich hoffe mal es lag an der vermeintlich längeren Strecke. Schnell angefangen und ich konnte das Tempo halten, alle Runden ähnlich, (+/- 15sec).

Gut durchgekommen, eine 5te Runde wäre nicht mehr so gegangen.  Einige haben mich überholt, das waren dann die Überrundungen, aus meiner Startgruppe kam keiner mehr vorbei, ich überholte noch 5 weitere.

Damit war ich dann 5ter in der AK, Platz 50 von 568 Finishern. Ziemlich perfektes Rennen für mich, ich bin erstmal wieder zufrieden. Meine Endzeit 4:39; die anderen vor mir waren weit weg, 04:06, 04:19, 04:29, 04:35, der aus Tallin war 10 min vor mir. Ich war dann noch 3. in der AK in der gemeinsamen Berlin Brandenburg – LM Wertung. Die ersten drei Gesamtsieger hatten: 03:56, 04:02 und 04:03, TM20,20,35. In der AK55 wäre ich 1., aber wenn ich 2020 noch mal teilnehme, sieht das bestimmt schon wieder anders aus.

So, wie geht’s weiter den Rest des Sommers bzw. Anfang Herbst? Geplant sind SwimRun in Reinsberg am 29.9 und in Tegel am 7.10, sowie die 10km eine Woche später. Mal sehen wie warm/kalt es ist, bzw. wie sich das Wasser anfühlt. Ich bin offensichtlich anfällig für „kaltes“ Wasser. Für den 2. aus Tallin war das kein Thema/Problem.

Olaf


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