IM 70.3 WM in St.George 29.10.2022

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Von Daniel

Von Sacramento aus ging es mit Sack und Pack über einen Zwischenstopp in Los Angeles (Rückflug unserer Tochter) weiter zur WM nach St.George. Wir sind am Mittwochabend in St.George angekommen, schnell noch die Anmeldung im Ironmanvillage in der Stadtmitte erledigt und dann mit Athletenband zur Abendveranstaltung. Ich hatte nicht berücksichtigt das St. George in einer anderen Zeitzone liegt, so wurde aus 17:00 Uhr in Nevada plötzlich 18:00 Uhr in Utah. Die Veranstaltung im Conventioncenter, 4000 Athleten sind am Start, war schon in vollem Gange. Meine Frau und mein Sohn sollten dann noch pro Nase 45,-$ bezahlen. Nee, machen wir nicht!!! 800 $ für den Startplatz sind wohl mehr als genug…. Da die Amerikaner etwas lockerer mit den Kontrollen sind, haben wir uns einer Gruppe angeschlossen und sind ohne bezahlen reingekommen. Was gab es Leckeres? Nudeln und Salat, Cola, Fanta, Sprit und Wasser. Gott sei Dank haben wir nicht bezahlt. Die Veranstaltung an sich war ein Hoch auf Ironman und seine Sponsoren, das sieht man ja mittlerweile bei den Messen vor Ort. Als Aussteller präsentieren sich nur noch Ironman, Hoka und Ryzon….., das fand ich in Frankfurt schon nicht so toll. Das war die Welcome Party, Abendessen auf Kosten des Veranstalters und noch ein paar Coladosen gebunkert.

Da dieser WK an sich einer zum Genießen sein sollte, haben wir es entspannt angehen lassen. Donnerstag kurzer Abstecher ins Ironmanvillage, ja ein Eventshirt muss drin sein. Dann ging es ab in den Zion National Park, 2 Std. Wandern im Canyon.

Am Freitag ist Raceday der Frauen, nach Frühsport und kurzem Radcheck ging es in die City. Die Profifrauen sind schon auf der Laufstrecke unterwegs. Auch hier, wie schon in Sacramento, war leider nicht so viel los. Freitag ist halt Arbeitstag und die Amis können sich wohl nur für Basketball, Eishockey, Football und Baseball begeistern. Wir haben jedenfalls Alarm gemacht, beste deutsche war auf Platz 10 Anne Reischmann. Für den Nachmittag war die Radabgabe an der Schwimmstrecke etwas außerhalb der Stadt. Am Sand Hollow, der einzige See weit und breit, wurde es dann etwas voller. Zurück zum Hotel, Abendessen, Sachen zurechtlegen und Füße hoch. Beim Checken der Mails musste ich mich kurz kneifen, bei einem Bild Online Gewinnspiel habe ich einen Startplatz für Roth 2023 gewonnen, auch das noch!!! Nächstes Jahr ist definitiv Schluss.

Raceday, die Abfahrt zum Start war wieder mit Schulbussen organisiert und von Ironman entsprechend der AK und den Startzeiten vorgegeben. Die Hotels waren auf das Event vorbereitet, so gab es zeitig was zu frühstücken. Früh morgens wieder richtig kalt und dunkel, zum Start der Profis gegen 7:30 Uhr ging gerade die Sonne auf. Ich war erst Startgruppe 9, 8:50 Uhr dran.

Wassertemperatur unter 17 Grad und das lange Warten haben mich doch etwas frieren lassen. Vor mir waren die AK 55-59 im Wasser, kurze Pause und dann wir. Nach uns waren die AK 25-29 ins Wasser gelassen worden. Auch hier habe ich mich etwas weiter vorn einsortiert. Das half aber nichts, nach ca. 700 m kam die junge Garde durch das Wasser gepflügt und es entwickelte sich ein Kampf ums Überleben. Schön ist anders und mit viel Wasser im Hals und dicken Backen war ich froh nach 39 min endlich raus zu sein.

Wieder haben Helfer auf dem Weg zur WZ den Neo ausgezogen, Klasse ich hätte wohl ewig gebraucht. Socken, Schuhe, Helm und Armlinge anziehen war nicht so leicht mit zitternden Händen, ich war wohl etwas unterkühlt. Weil mir das so lange dauerte (8 min), habe ich die Radweste weggelassen. Schön blöd. Die ersten 30 min habe ich auf dem Rad gefroren, vom See ging es wellig in die Fläche und dann Richtung St.George.

Eine Runde war zu fahren, ständig auf und ab, kein Rhythmus möglich. Irgendwann war endlich die Sonne so hoch, das mir etwas wärmer wurde. Ich bin nicht am Limit gefahren, die Strecke war total voll. Überholen war schwierig und Abstände konnte man gar nicht einhalten. Ich finde, so geht das nicht. Kampfrichter habe ich keine gesehen, die hätten ja auch jeden zweiten bestrafen müssen!!! Das Highlight war dann ein nicht endender Anstieg bei 70 km (6 km lang und die Übersetzung am Limit) in einem Nationalpark oberhalb der Stadt. Jetzt nur noch bergab in die WZ im Stadtzentrum und nach 2:30 Std habe ich das Rad abgegeben. Der Wechsel ging fix, ich war auf Betriebstemperatur. Die Straßen waren voll, voll mit Athleten und voll mit Zuschauern. Super Sache….

Die Laufstrecke ging gleich 4 km bergauf, oben angekommen über einen Golfplatz und dann bergab zurück in die City. Meine erste Runde war verhalten, in der zweiten Runde habe ich etwas beschleunigt. Mit 1:39 Std ging es in den Zielkanal, Atmosphäre aufsaugen und fertig. Recht entspannt und mit einer Endzeit von 4:59 h war ich auf Platz 104 von 426 in der Ak und Platz 1.536 von 3.551 Startern gelandet. Da der Zielbereich sehr überfüllt war, haben wir den Tag am Hotelpool ausklingen lassen und uns schon auf die nächsten Tage gefreut.

Las Vegas und der Grand Canyon waren noch eingeplant und ein weiteres Highlight unserer Reise bevor es wieder nach Hause ging. Eins steht fest, die Reise hat sich gelohnt. Ich muss mein Karriereende zwar ein Jahr verschieben. Alles was jetzt noch kommt ist Zugabe. Aloha.

 

 

 


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